Auf nach Land’s End

Auf nach Land’s End

Selcombe

Von Brixham bis hierher war es nur ein kurzer Schlag von 22 sm, aber der hatte es in sich. Mit dem aus Ost setzendem Strom und dem aus West blasendem Wind von 5 Bft bauten sich ordentliche Wellen auf. Nach 5 Stunden kernigen Segelns und am Ende 35 sm auf der Logge, erreichten wir Salcombe. Dort wurden wir vom Hafenmeister in Empfang genommen und zu einer Mooringboje ein wenig flussaufwärt dirigiert. Hier lagen wir vor einer wundervoll pastoralen Landschaft mit sanft abfallenden Hügeln und auf den Wiesen weidenden Kühen und Schafen, wir waren wiedermal entzückt.

es schäumt die Gischt
es wogt die Welle
welch eine Kulisse
Wir liegen sicher im Kingsbridge Estuary an einer Mooring

Salcombe gehört zwar noch zur Grafschaft Devon, aber vieles hier ist schon Cornish, wie beispielsweise die Pastries und viele der Boote. Und die Ähnlichkeit der Landschaft des  Kingsbridge Estuary, in dem Salcombe liegt, zu seinem Bretonischen Pendant Courneuille (das die Engländer mit Cornwall übersetzen) ist augenfällig. Hier wie dort blickt man entlang der Ufer auf mit Natursteinmauern gesäumte Villen im gleichen typischen Baustil, üppig blühen die vielfarbigen Hortensien, Palmen und riesige windgebeugt Kiefern spenden Schatten. Und auch hier im Kingsbridge Estuary ist der Fluss des Wassers geprägt von den Gezeiten.

kreuz und quer liegen die Dinghies bei Ebbe im Schlick
Über Funk kann man den Taxiservice rufen und wird von einem freundlichen Fährmann rüber nach Salcombe gebracht
Für ein weiteres Dinghy wäre hier sowieso kein Platz mehr gewesen

Der Costal Path ist ein Traumpfad entlang der Küste Großbritanniens. Er führt von Land’s End im Südwesten bis John O’Groats im Nordosten der Insel.

bis Bolt Head sind wir gelaufen

Newlyn Harbour

Am westlichsten Ende des Ärmelkanals liegt dieser sehr lebendige Fischereihafen. Ein paar Stegplätze sind für Sportbootschiffer freigehalten, der Rest des Hafenbeckens ist der Flotte von Trawlern und Fischkuttern vorbehalten, die hier in großer Zahl in allen Größen und Farben liegen. Harte unerschrockene Kerle müssen das sein, die auf diesen Booten ihren Lebensunterhalt verdienen. 

Männer in Wellies, so heißen die legendären gelben Gummistiefel der Seeleute
Hier sahen wir die Lobsterkörbe liegen, die unten an den orangen Bojen hängen. Schon manchem Segler wurden die Leinen zum Verhängnis.

Von hier aus ist es nicht mehr weit bis Land‘s End. Dieses Reiseziel  ist für jeden Besucher Cornwalls ein muss und somit natürlich auch für uns. Die Fahrt über Land mit dem Doppeldeckerbus war ein Vergnügen für sich.

Respekt vor den Busfahren, sie chauffierten uns auf engsten Straßen
"The First & Last House" je nachdem aus welcher Himmelsrichtung man kommt

Um rüberzusegeln zu den Scilly Islands war uns noch zu viel Wind aus der falschen Richtung. Den zusätzlichen Tag hier haben wir genutzt, um uns den St. Michael’s Mount anzuschauen, den hatten wir von See kommend schon von weitem bemerkt, und wir wollten ein bisschen durch Penzance zu bummeln. Auch bei dieser britischen Kleinstadt sind Verfall und Mangel so augenfällig, dass es einen traurig stimmt. Der Gegensatz zwischen vielen der Menschen hier auf den Straßen zu den Touristen, die sich die 16 £ für das Ticket für den St. Michael’s Mount leisten können, könnte größer nicht sein.

Die Kirche auf dem St. Michael's Mount, man ahnt es, wurde erbaut von eben jenem Abt Bernard Le Bec vom Mont Saint-Michel in der Normandy
Die von dem Normannischen Abt im 12. Jahrhundert erbaute Kirche
Zu Zeiten des englischen Bürgerkrieges im 17. Jahrhundert wurde dann hier eine Garnison eingerichtet
1750 von dem Adligen Sir John St. Aubyn gekauft und gemütlich hergerichtet, sind Burg und Insel seither in Privatbesitz.
Zu erreichen nur über einen schmalen, bei Hochwasser überspülten Damm, oder mit dem Boot.
Heute kommt Fisch auf den Tisch.
Stadtbummel durch Penzance

6 Gedanken zu „Auf nach Land’s End

  1. Die Fotos erinnern mich ein bisschen an die irische Küste…wunderschön…Danke für die News, dieses Mal bin ich dabei…
    LG Oma Eule

  2. Liebe Barbara und lieber Alex,
    es ist wie immer ein großes Vergnügen Euch auf See und an Land zu begleiten
    Und dann noch die informativen Texte dazu, natürlich auch die schönen Fotos.
    Ich schaue mir alles mehrmals an und freue mich daran.
    Weiterhin gute Reise.
    Heide

  3. Jippieijeh…die nächste Fortsetzung…und schnell im Internet den Ort „Kingsbridge ect. pp“ gesucht mit all deren Sehenswürdigkeiten….großartig.
    Aber in erster Linie seid Ihr großartig
    Ich warte gespannt auf den nächsten Bericht.
    Umarmung

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